FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Montag von anfänglichen Kursverlusten etwas erholt. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0980 Dollar. Zuvor war sie mit 1,0950 Dollar auf ein Zweiwochentief gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1002 Dollar festgelegt.

Der Euro wurde am Morgen durch den höheren Dollarkurs unter Druck gesetzt. Die US-Währung profitierte von anziehenden Kapitalmarktzinsen in den USA. Dort sorgt seit längerem die Erwartung einer strafferen Geldpolitik für Zinsauftrieb. Von der US-Notenbank Fed werden in diesem Jahr zahlreiche Zinsanhebungen erwartet. Hintergrund ist die hohe und absehbar weiter steigende Inflation.

Allerdings steigen auch im europäischen Währungsraum die Zinserwartungen, was den Euro gegenüber dem Dollar stützt. Am Montag wurden am Geldmarkt auf Jahressicht vier Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) um insgesamt einen Prozentpunkt erwartet. Tritt die Erwartung ein, würde der EZB-Einlagensatz binnen eines Jahres von aktuell minus 0,5 Prozent auf plus 0,5 Prozent steigen.

Unter erheblichem Druck stand zu Wochenbeginn der Yen. Gegenüber dem Dollar fiel die japanische Währung auf den tiefsten Stand seit knapp sieben Jahren. Für einen Dollar mussten im Gegenzug bis zu rund 125 Yen gezahlt werden. Hauptgrund für den seit längerem abwertenden Yen sind die divergierenden geldpolitischen Erwartungen in den USA und Japan: Im Gegensatz zur Fed wird von der Bank of Japan mangels hinreichenden Preisauftriebs in absehbarer Zeit keine nennenswerte Straffung erwartet. Vielmehr stemmt sich die japanische Notenbank gegen die auch in Japan steigenden Kapitalmarktzinsen, was den Yen zusätzlich belastet.

Konjunkturdaten stehen zu Wochenbeginn nur wenige auf dem Programm. Es äußern sich jedoch einige hochrangige Notenbanker zur Geldpolitik. Der Ukraine-Krieg bleibt an den Finanzmärkten der dominierende Faktor./bgf/jkr/stk

Quelle: dpa-Afx