NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag im US-Handel wieder an seine jüngsten Verluste angeknüpft und ist unter 1,05 Dollar gerutscht. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0497 Dollar, nachdem sie im frühen europäischen Geschäft noch bis auf 1,0569 Dollar geklettert war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0524 (Freitag 1,0540) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9502 (0,9487) Euro.

Der Euro liegt damit gegenüber dem US-Dollar nur noch knapp über seinem fünfjährigen Tiefstand, der vergangene Woche mit 1,0471 Dollar erreicht wurde. Für stetige Belastung sorgt vor allem die erwartete Geldpolitik der US-Notenbank, die dem Dollar Auftrieb verleiht. Am Mittwoch dürfte die Fed ihre Zinswende mit einem großen Schritt fortsetzen, erwarten viele Analysten. Hintergrund ist die hohe Inflation.

Schub erhielt der Dollar im Handelsverlauf durch den von Zinshoffnungen getriebenen Anstieg der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf drei Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Dezember 2018. Die EZB geht unterdessen wesentlich vorsichtiger vor als die Fed, was den Euro zusätzlich unter Druck setzt.

Konjunkturdaten aus dem Euroraum fielen am Montag schwach aus. Sowohl die Industriestimmung als auch die allgemeine Wirtschaftsstimmung trübten sich weiter ein. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel ebenso zurück wie der Economic Sentiment Indicator von der EU-Kommission. Für Belastung sorgen vor allem der Ukraine-Krieg und die rigorose Corona-Politik Chinas.

Die im Handelsverlauf veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA enttäuschten ebenfalls. So hat sich die Stimmung in der US-Industrie im April überraschend eingetrübt. Der Euro hatte daraufhin aber nur zwischenzeitlich wieder etwas zugelegt./la/he

Quelle: dpa-Afx