FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Montag nachgegeben. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0903 US-Dollar gehandelt. Am Vormittag hatte der Euro noch rund einen halben Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0930 (Freitag: 1,1004) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9149 (0,9088) Euro.

Der Dollar profitierte von der Verunsicherung an den Finanzmärkten. Im Mittelpunkt stand die sich verschlimmernde Immobilienkrise in China infolge der Schieflage des Immobilienentwicklers Country Garden. Auch die Hoffnung auf Gegenmaßnahmen durch die chinesische Bankenaufsicht half am Montag nicht, die Sorgen bei den Anlegern zu mildern. Der chinesische Yuan geriet zudem zum Dollar unter Druck.

In Deutschland gab es unterdessen weitere Signale für einen nachlassenden Preisdruck. So sind die Großhandelspreise im Juli im Jahresvergleich deutlich gesunken. Es ist der vierte Rückgang in Folge. Zudem gingen auch die Erzeugerpreise für Agrarprodukte zurück.

Der russische Rubel setzt unterdessen seine Talfahrt fort. Der US-Dollar ist erstmals seit März 2022 über die Marke von 100 Rubel gestiegen. Im Januar mussten zeitweise noch weniger als 70 Rubel für einen Dollar bezahlt werden. Auch zum Euro blieb der Rubel unter Druck. Experten machen vor allem die Verschlechterung der Handelsbilanz für die Talfahrt verantwortlich. Die von den westlichen Industriestaaten auferlegte Preisobergrenze für Rohöl hat zu einem anhaltenden Rückgang der Exporteinnahmen geführt. Zudem wurden Importe durch die Beschränkungen teurer. Die russische Notenbank will sich an diesem Dienstag zu einer außerordentlichen Sitzung treffen. Beobachter erwarten eine Leitzinsanhebung, mit dem Ziel den Rubel zu stützen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86215 (0,86415) britische Pfund, 158,68 (158,97) japanische Yen und 0,9608 (0,9617) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1908 Dollar gehandelt. Das waren 6 Dollar weniger als am Freitag. /jsl/jha/

Quelle: dpa-Afx