FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Devisenhandel verlief in ruhigen Bahnen. Die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich ist am Wochenende in etwa erwartungsgemäß ausgegangen. Amtsinhaber Emmanuel Macron erzielte mehr Stimmen als die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Die beiden stehen sich in zwei Wochen in einer Stichwahl gegenüber.
Allerdings haben rechts- und linksradikale Kandidaten stark abgeschnitten und die Wiederwahl von Macron ist keineswegs sicher. "Dass in Frankreich Europa-Gegner so stark sind, kann kein gutes Zeichen für die Gemeinschaftswährung sein", kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Eine weitere politische Einigung Europas, die für eine größere wirtschaftspolitische Koordination sorgen könnte, wäre bei einer Wahl von Le Pen laut Leuchtmann wohl vom Tisch.
Weiter unter Druck steht am Devisenmarkt der Yen. Zum US-Dollar fiel die Währung Japans auf den tiefsten Stand seit Mitte 2015. Belastet wird der Yen seit längerem durch die auseinanderklaffende Geldpolitik in den USA und Japan. Während von der US-Notenbank Fed im Jahresverlauf zahlreiche Zinsanhebungen erwartet werden, will die japanische Zentralbank ihrer lockeren Linie bis auf Weiteres treu bleiben. Ausschlaggebend für die Diskrepanz ist vor allem die Inflation, die in den USA sehr hoch und in Japan vergleichsweise niedrig ist.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83693 (0,83355) britische Pfund, 137,01 (134,87) japanische Yen und 1,0180 (1,0155) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1948 Dollar. Das waren zwei Dollar mehr als am Vortag./jsl/jcf/he
Quelle: dpa-Afx