FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die Wirtschaft in der Eurozone ist im zweiten Quartal etwas stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 0,3 Prozent zum Vorquartal zu. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Die Unterschiede zwischen den Ländern waren jedoch groß. Länder wie Spanien und Frankreich übertrafen die Erwartungen. In Deutschland hingegen schrumpfte die Wirtschaft unerwartet.
Commerzbank-Volkswirt Vincent Stamer ist mit Blick auf die weitere Konjunkturentwicklung in der Eurozone eher skeptisch. "Nach wie vor bremsen offenbar die hohen Leitzinsen und die Kaufkraftverluste infolge der zwischenzeitlich starken Inflation den heimischen Konsum und die Investitionstätigkeit", heißt es in einem Kommentar. Stamer verweist zudem auf zuletzt schwache Konjunkturindikatoren. "Ohne den starken Außenhandel dürfte sich also die Wirtschaft des Euroraums in den kommenden Quartalen nur schwach entwickeln."
Unterdessen ist die Inflation in Deutschland im Juli gestiegen. Die Jahresrate legte von 2,2 Prozent im Juni auf 2,3 Prozent zu. Volkswirte hatten mit einer unveränderten Rate gerechnet. Die Daten bewegten den Devisenmarkt jedoch kaum. Mit Spannung erwartet werden die am Mittwoch anstehenden Zahlen für den gesamten Währungsraum. An den Finanzmärkten wird derzeit über eine Leitzinssenkung im September spekuliert.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84260 (0,84345) britische Pfund, 167,61 (166,44) japanische Yen und 0,9592 (0,9578) Schweizer Franken fest. Die Feinunze wurde am Nachmittag in London mit 2393 Dollar gehandelt. Das waren etwa 9 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he
Quelle: dpa-Afx