FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Leicht belastet wurde der Euro durch Äußerungen aus den Reihen der EZB. Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau sagte der Zeitung "Les Echos", die EZB sei nicht dazu verpflichtet, ihren Leitzins auf jeder Sitzung anzuheben. Die Leitzinsen befänden sich bereits in einem restriktiven, also die Wirtschaft bremsenden Bereich. Dies gelte erst recht, wenn die Zinsen - wie bereits signalisiert - im März erneut stiegen.
An den Finanzmärkten wird sich derzeit die Frage gestellt, wie weit die EZB ihre Leitzinsen noch anheben könnte. Da sich die Wirtschaft bis zuletzt relativ solide entwickelt hat und die Inflation nur moderat gefallen ist, sind die Zinserwartungen spürbar gestiegen. Nach den Bemerkungen Villeroys gingen sie dagegen wieder etwas zurück, was auch den Euro belastete.
Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster Konjunkturindikator, enttäuschte die Erwartungen nur leicht. Der Indikator stieg zum vierten Mal in Folge an, allerdings geringfügig schwächer als erwartet. Bankvolkswirte verwiesen jedoch auf den zweiten Rückgang der Geschäftslage in Folge, was als ungünstiges Konjunktursignal gewertet wurde.
Im Tagesverlauf richtet sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf die US-Geldpolitik. Am Abend veröffentlicht die Notenbank Federal Reserve ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung. Mit Spannung werden mögliche Hinweise auf den künftigen Kurs erwartet. Nachdem sich die Fed im vergangenen Jahr mit kräftigen Zinsanhebungen gegen die hohe Inflation gestemmt hat, ist das Tempo seit Ende 2022 schrittweise verringert worden. Fraglich ist, wie weit die Fed ihre Leitzinsen noch anheben will./bgf/jkr/jha/
Quelle: dpa-Afx