FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Dienstag in der Nähe seines zweimonatigen Höchststands gehalten. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1010 US-Dollar und damit geringfügig weniger als am Morgen. Im Tageshoch war ein Euro 1,1027 Dollar wert gewesen und damit so viel wie zuletzt vor gut zwei Monaten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag noch auf 1,0956 Dollar festgesetzt.

Der US-Dollar ist in den vergangenen Tagen unter Druck geraten. Am Markt wird das mit der Unsicherheit über den künftigen Kurs der amerikanischen Geldpolitik erklärt. Zwar wird derzeit davon ausgegangen, dass die Fed nach ihrer Zinspause vom Juni auf ihrer nächsten Sitzung Ende Juli die Leitzinsen wieder erhöht. Wie es danach weitergeht, ist aber ungewiss. Darüber hinaus wurde der Dollar zuletzt durch rückläufige Kapitalmarktzinsen in den USA belastet.

Konjunkturzahlen aus Deutschland bestätigten am Vormittag das Bild einer schwachen Wirtschaftsentwicklung. Die ZEW-Konjunkturerwartungen trübten sich im Juli nach einer Aufhellung im Vormonat wieder ein. "Die Finanzmarktexpertinnen und -experten gehen bis Jahresende von einer weiteren Verschlechterung der konjunkturellen Lage aus", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Außerdem werden wichtige Exportmärkte wie China relativ schwach eingeschätzt."

Bankökonomen kommentierten die Zahlen negativ: "Die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung im zweiten Halbjahr schmelzen in der Sommerhitze dahin", resümierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Die deutsche Wirtschaft war im Winterhalbjahr geschrumpft und hatte sich damit deutlich schlechter entwickelt als andere große Volkswirtschaften. Deutschland werde derzeit von den hohen Inflationsraten und der schwachen Weltkonjunktur gleich zweifach in die Zange genommen, sagte Gitzel./bgf/jkr/stk

Quelle: dpa-Afx