FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Freitag bis zum Mittag knapp über der Parität zum US-Dollar gehalten. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0040 Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Am Vortag war der Euro mit 0,9952 Dollar auf den tiefsten Stand seit Ende 2002 gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,0005 Dollar festgesetzt.

Der Dollar stand an den Finanzmärkten leicht unter Druck. Für Belastung sorgten Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank Federal Reserve. Zwei hochrangige Notenbanker, die als Vertreter einer straffen Geldpolitik bekannt sind, hatten die Erwartungen an einen besonders großen Zinsschritt auf der nächsten Sitzung gedämpft. Fed-Direktor Christopher Waller und James Bullard, regionaler Fed-Chef von St. Louis, sprachen sich anstatt einer zuletzt an den Märkten diskutierten Anhebung um einen ganzen Prozentpunkt eher für einen Schritt um 0,75 Prozentpunkte aus. Hintergrund der hohen Zinserwartungen ist die hohe und steigende Inflation.

Die politische Ungewissheit in Italien hat den Euro zunächst nicht deutlich belastet. Die Regierungskrise hatte sich zuletzt weiter zugespitzt, indem Ministerpräsident Mario Draghi Staatschef Sergio Mattarella seinen Rücktritt anbot, dieser aber ablehnte. Draghi steht jetzt vor einer Vertrauensfrage im Parlament. Analysten sehen als größtes politisches Risiko vorgezogene Neuwahlen mit ungewissem Ausgang.

Am Nachmittag stehen in den USA zahlreiche Konjunkturprogramme an. Herausragen dürften Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel, da sie als Indikator für den wichtigen Privatkonsum gelten. Zudem veröffentlicht die Uni Michigan ihr Konsumklima. Auf hohes Interesse dürften hier neue Umfrageergebnisse zu den Inflationserwartungen stoßen./bgf/jkr/jha/

Quelle: dpa-Afx