FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die EZB steht vor großen Herausforderungen. Ökonomen erwarten, dass wegen der hohen Inflation die Normalisierung der ultralockeren Geldpolitik in der Eurozone wie angekündigt fortgesetzt wird. Angesichts der hohen Unsicherheit, die vom Ukraine-Krieg ausgeht, dürfte die EZB aber weiter eher vorsichtig und datenabhängig vorgehen.
Laut Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, haben die Notenbanken weltweit derzeit in besonderem Maße die Inflationserwartungen im Blick. Noch könne man diese als hinreichend verankert bezeichnen, doch ein Kontrollverlust darüber solle auf jeden Fall vermieden werden. Deshalb wird die US-Notenbank Fed einen forcierten Zinserhöhungspfad beschreiten und diesen wohl innerhalb eines Jahres abgeschlossen haben, erwartet Kater. Die Aussicht auf eine vergleichsweise straffe Gangart der Fed stützt bereits seit einigen Monaten den Dollar gegenüber dem Euro.
Die EZB ist laut Kater aber noch nicht so weit: "Europa spürt viel stärker als andere Regionen die Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Nach wie vor werden Konjunkturprognosen von den Forschungsinstituten in Deutschland nach unten korrigiert."
In den USA stehen zudem unter anderem die Einzelhandelsumsätze auf dem Programm, die laut den Experten der Landesbank Hessen-Thüringen deutlich im Plus zu erwarten sind. Hier könnte der kräftige Preisschub im März seine Wirkung entfalten./la/jsl/jha/
Quelle: dpa-Afx