FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Am Donnerstag hatte eine Dollar-Stärke belastet, nachdem US-Notenbanker Spekulationen auf ein baldiges Ende der geldpolitischen Straffungen eine Absage erteilt hatten. Die Mitglieder der Fed hätten versucht, die Erwartungen zu dämpfen, dass die US-Notenbank im Verlauf des nächsten Jahres ihren Leitzins senken könnte, sagte Devisenexpertin You-Na Park-Heger von der Commerzbank.
In den USA liegt die Inflationsrate deutlich über dem von der US-Notenbank anvisierten Ziel von zwei Prozent, was weitere Zinsschritte erforderlich macht. Höhere Zinsen aber haben Nebenwirkungen: Sie verteuern Kredite und schwächen so die Konjunktur sowie letztlich auch den Arbeitsmarkt. Insofern muss die Fed im Kampf gegen die hohe Inflation vorsichtig agieren.
Auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte die Entschlossenheit der Europäischen Zentralbank im Kampf gegen die rekordhohe Inflation. "Wir gehen davon aus, dass wir die Zinssätze weiter anheben werden", sagte Lagarde beim "Frankfurt European Banking Congress". "Letztendlich werden wir die Zinsen auf ein Niveau anheben, das die Inflation rechtzeitig auf unser mittelfristiges Ziel zurückführt."
Am Nachmittag stützten US-Konjunkturdaten den Euro etwas. So haben sich die konjunkturellen Aussichten im Oktober weiter eingetrübt. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren fiel den achten Monat in Folge. Dies lege nahe, dass sich die Wirtschaft möglicherweise bereits in einer Rezession befinde, sagte Direktor Ataman Ozyildirim vom Conference Board.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87063 (0,87475) britische Pfund, 145,12 (144,80) japanische Yen und 0,9881 (0,9818) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1756 Dollar gehandelt. Das waren etwa 5 Dollar weniger als am Vortag./la/bgf/he
Quelle: dpa-Afx