FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag trotz schwacher Konjunkturdaten aus Deutschland etwas zugelegt. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0556 US-Dollar. Am Morgen hatte er nur knapp über 1,05 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0524 (Donnerstag: 1,0493) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9502 (0,9530) Euro.

Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland belastete kaum. Das Ifo-Geschäftsklima enttäuschte die Erwartungen und gab im Juni stärker nach als erwartet. "Steigende Energiepreise und die drohende Gasknappheit bereitet der deutschen Wirtschaft große Sorgen", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Am Donnerstag hatte die Bundesregierung im Notfallplan Gas die Alarmstufe ausgerufen. Grund ist eine starke Verringerung der Gaslieferungen durch Russland. Ökonomen warnen vor erheblichen Folgen für die deutsche Wirtschaft, sollten die russischen Gaslieferungen komplett ausfallen. "Tatsächlich ist die konjunkturelle Situation labil", erklärte Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. So könnte es nach einer weiteren Reduzierung der russischen Gaslieferungen zu einer folgenschweren Rationierung von Gas in der Industrie kommen.

Auch in den USA lastet die hohe Inflation auf der Wirtschaft. Die Stimmung der US-Verbraucher ist auf ein Rekordtief gefallen. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima sank zum Vormonat um 8,4 Punkte auf 50,0 Punkte. Dies ist niedrigste jemals gemessene Wert. Vor allem Inflationssorgen belasteten. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85773 (0,85818) britische Pfund, 142,19 (142,11) japanische Yen und 1,0072 (1,0130) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1827 US-Dollar gehandelt. Das waren 4 Dollar mehr als am Vortag./jsl/mis

Quelle: dpa-Afx