FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Talfahrt hat der Euro
Marktteilnehmer begründeten die Euro-Gewinne vor allem mit der freundlichen Aktienmarktstimmung in Europa. Zudem dürfte beim Euro nach den zuletzt deutlichen Kursverlusten eine Gegenbewegung eingesetzt haben. In der Eurozone stiegen die Verbraucherpreise im April um 7,5 Prozent und damit so stark wie noch nie seit Einführung des Euro. Hintergrund sind sehr hohe Energiepreise und erhebliche Lieferstörungen im Welthandel, die auf die Corona-Pandemie zurückgehen und vom Ukraine-Krieg verstärkt werden. Die Daten dürften den Druck auf die Notenbank erhöhen, die Leitzinsen wie von Experten erwartet im Sommer anzuheben.
Der Dollar profitierte zuletzt von der Erwartung, dass die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik weiter straffen wird. Robuste Konjunkturdaten dürften sie in ihrer Absicht bestärken. So sind die Ausgaben der US-Verbraucher im März deutlich und stärker als erwartet gestiegen. Auch die Einkommen legten stärker als prognostiziert zu. Zudem hat der Preisdruck nochmals zugenommen. Der von der US-Notenbank Fed besonders beachtete Inflationsindikator PCE stieg auf 6,6 Prozent. Die Fed strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an.
Unterdessen hat die russische Notenbank ihren Leitzins erneut gesenkt. Kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs hatte sie ihn zur Stützung des Rubel stark angehoben, mittlerweile hat sich die russische Währung stabilisiert. Die Zentralbank nutzt den Spielraum, um den Zins zur Stützung der durch Sanktionen belasteten Wirtschaft zu senken. Der Rubel reagierte kaum.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83908 (0,84350) britische Pfund, 137,01 (137,13) japanische Yen und 1.0229 (1.0216) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1910 Dollar. Das waren 16 Cent mehr als am Vortag./jsl/he
Quelle: dpa-Afx