FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag nach schwachen US-Konjunkturdaten zugelegt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurden am Nachmittag mit 0,9988 US-Dollar gehandelt. Am Vormittag war die Gemeinschaftswährung noch zeitweise bis auf 0,9901 Dollar abgerutscht. Dies war der niedrigste Stand seit 2002. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9927 (Montag: 1,0001) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0074 (0,9999) Euro.

Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA hat sich im August deutlich verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Er signalisiert jetzt eine Rezession für den Sektor und für die Gesamtwirtschaft. Belastet wird die Wirtschaft durch steigende Zinsen und der Kaufzurückhaltung der Verbraucher angesichts der hohen Inflation. Zudem sind am Immobilienmarkt die Verkäufe neuer Häuser im Juli überraschend deutlich gefallen.

Kein klarer Impuls ging am Vormittag vom Einkaufsmanagerindex für die Eurozone aus. Das Barometer für die Unternehmensstimmung fiel im August auf ein 18-Monatstief, auch wenn der Rückgang minimal geringer ausfiel als von Analysten erwartet. Die Kennzahl lag den zweiten Monat in Folge unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten, die zwischen Wirtschaftswachstum und Schrumpfung trennt. Ökonomen werteten die Daten als Signal für eine anstehende Rezession.

Eine allgemein trübe Stimmung an den Finanzmärkten und die Aussicht auf einen drohenden Gasmangel in der Eurozone hatte den Euro am Montag bereits unter die Parität zum Dollar gedrückt. Unter Parität versteht man ein Tauschverhältnis von eins zu eins zwischen zwei Währungen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84343 (0,84658) britische Pfund, 136,34 (137,08) japanische Yen und 0,9602 (0,9580) Schweizer Franken fest. Für eine Feinunze Gold zahlten Anleger am Nachmittag in London 1750 Dollar. Das waren knapp 14 Dollar weniger als am Vortag./jsl/he

Quelle: dpa-Afx