FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Gestützt wurde der Euro durch einen etwas schwächeren Preisdruck in den USA. Die Inflationsrate fiel im Mai von 3,4 Prozent im Vormonat auf 3,3 Prozent. Volkswirte hatten zuvor mit einer unveränderten Rate gerechnet. Die Zahlen sind von Bedeutung für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Wegen der hartnäckigen Teuerung halten die Währungshüter seit längerem an ihrer straffen Geldpolitik fest. Auch an diesem Mittwoch dürfte die Notenbank ihre Zinsen bestätigen. Die Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise schüren jedoch Spekulationen, dass die Fed im weiteren Jahresverlauf die Zinsen senken könnte.
"Die Daten sind für die Fed zwar eine willkommene Nachricht, sie wird aber mit einer ersten Zinssenkung noch länger abwarten, um sich sicher zu sein, dass die Inflation unter Kontrolle ist", kommentierten Volkswirte der Commerzbank. Schließlich habe sich der Inflationsrückgang im vergangenen Frühjahr nur als temporär herausgestellt. "Wir halten das Inflationsproblem weiterhin für ungelöst und erwarten, dass die Inflation wegen des engen Arbeitsmarktes und aus strukturellen Gründen längerfristig zu hoch bleibt."
Die politischen Turbulenzen in Frankreich hatten den Euro in den vergangenen Tagen belastet. Hauptgrund war, dass Staatspräsident Emmanuel Macron nach schlechten Ergebnissen seiner Partei bei der Europawahl eine Neuwahl der französischen Nationalversammlung ausgerufen hatte. An den Märkten wird eine Regierungsübernahme der Rechtsnationalen befürchtet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am Mittwoch Sozialdemokraten, Konservative und Grüne aufgerufen, mit seinem Mitte-Lager zur Bildung einer künftigen Regierung zusammenzuarbeiten.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84365 (0,84198) britische Pfund, 169,35 (168,46) japanische Yen und 0,9641 (0,9622) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2322 Dollar gehandelt. Das waren etwa 5 Dollar mehr als am Vortag./jsl/jkr/men
Quelle: dpa-Afx