FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag vor neuen Arbeitsmarktdaten aus den USA zugelegt. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0002 US-Dollar. In der Nacht hatte sie rund einen halben Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0004 Dollar festgesetzt.

Der Euro profitierte etwas von der freundlichen Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Der Dollar als sichere Alternative war weniger gefragt. Auch andere als sicher geltende Währungen wie der Schweizer Franken oder der japanische Yen gerieten unter Druck.

Zudem deutet der anhaltend hohe Preisdruck in der Eurozone auf weitere Leitzinserhöhungen durch die EZB hin. Der Anstieg der Erzeugerpreise hat sich im Juli nach einer Pause wieder verstärkt. Mit einem Anstieg von 37,9 Prozent im Jahresvergleich wurde der höchste Zuwachs seit Einführung des Euro als Buchgeld erreicht. Die Entwicklung schlägt in der Regel mit etwas Zeitverzug teilweise auf die Verbraucherpreise durch, an denen die EZB ihre Geldpolitik ausrichtet. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Notenbank am kommenden Donnerstag eine große Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte vollzieht, dürfte damit gestiegen sein.

Vor dem Wochenende stehen an den Finanzmärkten Daten vom US-Arbeitsmarkt im Mittelpunkt. Die Zahlen gelten als mitentscheidend für die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve. Im Laufe des September entscheidet die Fed über den nächsten Schritt. Derzeit ist nicht ganz klar, ob die Währungshüter ihren Inflationskampf mit Zinserhöhungen im bisherigen, hohen Tempo von zuletzt 0,75 Prozentpunkten fortsetzen oder möglicherweise etwas auf die Bremse treten. Letzteres dürfte bei schwachen Zahlen vom Jobmarkt wahrscheinlicher werden./jsl/bgf/jha/

Quelle: dpa-Afx