FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch von der Aussicht auf steigende Leitzinsen profitiert. Die Gemeinschaftswährung kostete bis zu 1,0576 US-Dollar und damit einen halben Cent mehr als im Tagestief. Bis zum Mittag gab der Euro einen Teil seiner Gewinne ab. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0554 Dollar festgesetzt.

Die Diskussion über den Zeitpunkt einer ersten Zinsstraffung im Euroraum geht weiter. Am Mittwoch sprachen sich gleich mehrere hochrangige Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) für eine baldige Zinsanhebung aus. Konkret wurden Bundesbank-Präsident Joachim Nagel und EZB-Direktor Frank Elderson, die beide den Juli ins Auge fassten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde äußerte sich bedeckter, deutete aber die Sommermonate als möglichen Zeitpunkt an.

Der Euro profitierte nur moderat von den Äußerungen, da an den Märkten ohnehin baldige Zinsanhebungen erwartet werden. Schon seit einiger Zeit äußern sich Mitglieder der EZB in diese Richtung. Die hohe Inflation und die zunehmend straffe Geldpolitik anderer großer Zentralbanken setzen die europäischen Währungshüter zunehmend unter Druck, selbst tätig zu werden.

Am Nachmittag richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Preisentwicklung in den USA. Die Regierung veröffentlicht Inflationszahlen für den Monat April. Es wird erwartet, dass die Inflationsrate auf hohem Niveau leicht zurückgeht. Die US-Notenbank Fed stemmt sich bereits mit Zinsanhebungen gegen die Teuerung, die zuletzt auf einem rund 40-jährigen Höchststand gelegen hat./bgf/jsl/stk

Quelle: dpa-Afx