FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag von einem etwas ruhigeren Umfeld an den Finanzmärkten profitiert. Die Gemeinschaftswährung kostete gegen Mittag 1,0370 US-Dollar und damit knapp einen halben Cent mehr als in der Nacht zuvor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,0463 Dollar festgesetzt.

Der Euro profitierte von der Schwäche des US-Dollar. Am Markt wurde auf die etwas ruhigere Lage in China verwiesen, die den Dollar als sicheren Hafen weniger lukrativ erschienen ließ. In den vergangenen Tagen war es in der Volksrepublik zu öffentlichen Protesten gegen den strikten Corona-Kurs der politischen Führung gekommen. Dies hatte an den Märkten die Frage aufgeworfen, wie die kommunistische Partei reagiert und was das für die Wirtschaft bedeute. Am Dienstag ging diese Unsicherheit etwas zurück.

Rückenwind erhält der Euro auch von Äußerungen aus den Reihen der EZB. Zuletzt hatten sich vermehrt Notenbanker in Richtung weiterer Leitzinsanhebungen geäußert. Neue Inflationsdaten aus Deutschland und Spanien deuten zwar auf einen nachlassenden Preisauftrieb hin, allerdings auf hohem Niveau. Für Entwarnung scheint es ohnehin zu früh zu sein: In Spanien stieg die Kerninflation, also ohne schwankungsanfällige Komponenten, entgegen der allgemeinen Teuerung weiter an./bgf/jsl/mis

Quelle: dpa-Afx