FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Nach der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für den Monat Mai geriet der Euro etwas unter Druck. Der Jobmarkt in den USA sendete widersprüchliche Signale. Zwar stieg die Beschäftigung wesentlich stärker, als Analysten erwartet hatten. Zugleich wuchs aber auch die Arbeitslosigkeit so deutlich wie lange nicht mehr - wenn auch von niedrigem Niveau aus. Die Lohnentwicklung kühlte etwas ab.
"Trotz des widrigen Umfeldes mit hoher Inflation und gestiegenen Zinsen läuft der Job-Motor ziemlich ordentlich", kommentierte Bernd Krampen, Volkswirt bei der Landesbank NordLB. Dies komme der Notenbank Fed in der jetzigen Phase hoher Preiszuwächse nicht unbedingt so entgegen. "Die heutigen Zahlen lassen aber erkennen, dass der Arbeitsmarkt und damit die Wirtschaft robuster ist als gedacht", schreibt Krampen. Auf der nächsten Sitzung Mitte Juni dürfte die Fed zwar abwarten. Die Tür für eine Zinsanhebung - im Falle weiter starker Daten - sei dennoch wieder einen gewissen Spalt offener. Steigende Zinsen stützen tendenziell eine Währung.
Die Anleger nahmen zudem zur Kenntnis, dass in den USA eine drohende Zahlungsunfähigkeit der Regierung abgewendet wurde. Nach dem Repräsentantenhaus stimmte auch der Senat einer vorläufigen Aussetzung der gesetzlichen Schuldengrenze zu. Zahlungsausfälle der Vereinigten Staaten hätten vermutlich schwere Verwerfungen an den Finanzmärkten und wirtschaftliche Schäden hervorgerufen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85930 (0,85823) britische Pfund, 149,46 (149,25) japanische Yen und 0,9758 (0,9732) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1963 Dollar gehandelt. Das waren 14 Dollar weniger als am Vortag./jsl/la/stw
Quelle: dpa-Afx