FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch von der verbesserten Stimmung an den Finanzmärkten profitiert. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,0859 US-Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro noch unter 1,08 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0830 (Dienstag: 1,0803) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9234 (0,9257) Euro.

An Europas Börsen haben positiv aufgenommene Geschäftszahlen von Unternehmen und der Rückenwind von der Wall Street die Kurse angetrieben. Die erhöhte Risikobereitschaft der Anleger kam auch dem Euro zugute, während der Dollar als Weltleitwährung gegenüber vielen anderen wichtigen Währungen verlor.

Trotz der leichten Erholung steht die Gemeinschaftswährung seit Ende März gegenüber dem Dollar unter Druck. Ein wichtiger Grund ist die Aussicht auf weiter steigende Leitzinsen in den USA zur Bekämpfung der hohen Inflation, während die EZB zunächst abwartet.

Angesichts der hohen Inflation zeichnet sich aber auch in der EZB ein Wandel ab. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel rechnet damit, dass die Notenbank ihre Zinsen schon im Sommer anheben könnte. Erste Zinsschritte seien zu Beginn des dritten Quartals möglich, sagte er am Mittwoch am Rande der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds in Washington. Das wäre im Juli. Die Geldpolitik sei jetzt gefordert, sagte Nagel. Ganz ähnlich äußerte sich das lettische Ratsmitglied Martins Kazaks. "Eine Zinserhöhung im Juli ist möglich", sagte er.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,82965 (0,82955) britische Pfund, 138,53 (138,40) japanische Yen und 1,0254 (1,0208) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1953 Dollar. Das waren drei Dollar mehr als am Vortag. /jsl/bek/he

Quelle: dpa-Afx