FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Belastet wurde der Euro auch durch schwache Konjunkturzahlen aus der Eurozone. Dort trübte sich die Industriestimmung im Juli weiter ein und sank auf den tiefsten Stand seit mehr als drei Jahren. "Es sieht so aus, als ob die Rezession im Verarbeitenden Gewerbe in der Eurozone noch länger anhält", sagte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank. Aufgrund ihres hohen Industrieanteils ist die deutsche Wirtschaft besonders betroffen.
Der am Nachmittag veröffentlichte Einkaufsmanagerindex ISM für die US-Industrie zeigte zwar einen leichten Anstieg. Er blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück und signalisiert weiterhin eine wirtschaftliche Abschwächung. "Der ISM-Index hat sich verbessert, bleibt aber klar im Schrumpfungsbereich und hinter den Erwartungen zurück, sodass die Perspektiven des Sektors weiterhin getrübt sind", kommentierte Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Der Dollar geriet nach den Daten aber nur kurzzeitig unter Druck.
Unter besonderem Druck stand der australische Dollar. Die Zentralbank des Landes ließ den Leitzins zum zweiten Mal in Folge unverändert. Experten hatten dagegen mehrheitlich auf eine Straffung gesetzt. Die Notenbank hat ihre Leitzinsen in den vergangenen Monaten zur Inflationsbekämpfung stark angehoben, was ihr im Land viel Kritik eingebracht hat. Hintergrund ist, dass sie noch relativ kurz vor der ersten Zinsanhebung im Frühjahr 2022 stabile Zinsen versprochen hatte.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85865 (0,85765) britische Pfund, 156,85 (156,73) japanische Yen und 0,9610 (0,9619) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1944 Dollar gehandelt. Das waren rund 20 Dollar weniger als am Vortag./jsl/bek/he
Quelle: dpa-Afx