FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag nach einem schwachen US-Arbeitsmarktbericht um über einen Cent zugelegt. Am Nachmittag stieg die Gemeinschaftswährung auf 1,0916 US-Dollar. Am Vormittag hatte der Euro noch unter 1,08 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0835 (Donnerstag: 1,0789) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9229 (0,9268) Euro.

Nach einem enttäuschenden ausgefallene Arbeitsmarktbericht aus den USA geriet der Dollar zu allen wichtigen Währungen unter Druck. Im Juli hat die größte Volkswirtschaft der Welt überraschend wenig neue Stellen geschaffen und die Arbeitslosenquote erreichte den höchsten Stand seit Oktober 2021. Zudem sind die Stundenlöhne weniger gestiegen als erwartet. Eine Zinssenkung durch die US-Notenbank im September wird damit immer wahrscheinlicher. Einige Beobachter spekulieren bereits über einen großen Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkte auf der nächsten Sitzung im September.

Zuletzt ist eine Reihe von US-Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten hinter den Erwartungen zurückgeblieben. "Der US-Arbeitsmarkt gibt Anlass zur Besorgnis", kommentierten Volkswirte der Commerzbank. Die hohen Zinsen würden die Wirtschaft belasten. "Wir halten es jedoch weiterhin für wahrscheinlicher, dass eine Rezession vermieden werden kann."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85000 (0,84328) britische Pfund, 161,37 (162,66) japanische Yen und 0,9433 (0,9467) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2433 Dollar gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar weniger als am Vortag./jsl/he

Quelle: dpa-Afx