FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag nach einem schwachen US-Arbeitsmarktbericht zugelegt. Der US-Dollar geriet nach den Daten zu anderen wichtigen Währungen unter Druck. Am Nachmittag wurde der Euro bei 1,0726 US-Dollar gehandelt. Am Morgen hatte der Euro rund einen Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0702 (Donnerstag: 1,0661) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9344 (0,9379) Euro.

Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich im Oktober überraschend deutlich abgeschwächt. So ging der Beschäftigungsaufbau stark zurück, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg etwas an und die Lohnentwicklung schwächte sich ab. Eine schwächere Lohnentwicklung kommt der US-Notenbank Fed im Kampf gegen die hohe Inflation entgegen. Schließlich stützen steigende Löhne auch die Preisentwicklung.

Ökonomen erwarten überwiegend keine weitere Leitzinserhöhung durch die Fed. Bereits auf den jüngsten beiden Sitzungen hatte die Notenbank die Zinsen nicht mehr angetastet. "Sollte es nicht zu einer bösen Überraschung bei den bis zur Dezember-Sitzung noch anstehenden Inflationsdaten kommen, wird die Fed auch auf der letzten Sitzung im Jahr 2023 die Zinsen nicht erhöhen", schreiben die Commerzbank-Experten. "Unserer Ansicht nach ist der Zinsgipfel bereits erreicht." Steigende Leitzinsen stützen tendenziell eine Währung.

Das Bild einer sich abschwächenden US-Wirtschaft bestätigten am Nachmittag Daten aus dem Dienstleistungssektor. Der Einkaufsmanagerindex des Instituts for Supply Management (ISM) für den wichtigen Sektor fiel im Oktober stärker als erwartet. Der Indikator signalisiert aber immer noch ein wirtschaftliches Wachstum.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86983 (0,87305) britische Pfund, 159,87 (159,89) japanische Yen und 0,9625 (0,9622) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1993 Dollar gehandelt. Das waren sieben Dollar mehr als am Vortag./jsl/he

Quelle: dpa-Afx