FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag nach einem durchwachsenen Handelsstart deutlich über 1,10 US-Dollar gestiegen. Am Mittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1043 Dollar und damit merklich über dem Niveau vom Vorabend. Zwischenzeitlich hatte der Eurokurs bei 1,1058 Dollar den höchsten Stand seit gut einer Woche erreicht. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0966 Dollar festgesetzt.

Am Dienstag richtete sich der Fokus auf die nächste Runde in den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Rund viereinhalb Wochen nach der russischen Invasion in die Ukraine haben sich Delegationen aus beiden Ländern in Istanbul getroffen. Die Verhandlungen gestalten sich aber als äußerst schwierig. Zudem kündigte Russland die Fortsetzung seiner Angriffe in dem Nachbarland an.

Die Anleger hofften gleichwohl auf positive Ergebnisse der Verhandlungen in Istanbul und letztlich auch auf eine baldige Lösung des Konflikts. Vor diesem Hintergrund zogen die europäischen Aktienmärkte deutlich an. Der Dollar und der Schweizer Franken hingegen wurden gemieden. Diese beiden Währungen werden oft in unsicheren Zeiten als Horte der Stabilität angesteuert.

Angesichts der laufenden Verhandlungen in Istanbul legte indes der Rubel gegenüber dem Dollar und dem Euro deutlich zu. Russland leistete nach Angaben des Finanzministeriums erneut eine fällige Zinszahlung auf eine in Fremdwährung begebene Anleihe. Zuvor war am Markt spekuliert worden, ob Russland seine Zinszahlungen wegen der Sanktionen überhaupt leisten kann. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hatte die Zahlungsfähigkeit des Landes jüngst als gefährdet eingeschätzt./la/jkr/jha/

Quelle: dpa-Afx