FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Am Devisenmarkt sorgten Annäherungssignale im Ukraine-Krieg für deutliche Kursreaktionen. Der amerikanische Dollar, der von Anlegern als sichere Anlage geschätzt wird, geriet unter Druck, während der Euro im Gegenzug zulegen konnte. Russland will nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums seine "militärischen Aktivitäten" in der Ukraine bei Kiew deutlich reduzieren. Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski hat die jüngste Runde der Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in Istanbul als konstruktiv bezeichnet.
Besonders starke Kursreaktionen zeigten sich beim Rubel, der im Handel mit dem Dollar um mehr als sechs Prozent zulegen konnte. Zeitweise mussten nur noch 84 Rubel für einen Dollar gezahlt werden. Damit näherte sich die russische Währung wieder dem Kurs, der vor dem Kriegsbeginn herrschte. Zum Vergleich: In den ersten Kriegswochen mussten zeitweise in etwa doppelt so viel Rubel wie aktuell für einen Dollar gezahlt werden.
Im Verlauf des Tages hatte das russische Finanzministerium mitgeteilt, erneut eine fällige Zinszahlung auf eine in Fremdwährung begebene Anleihe geleistet zu haben. Die Zahlung hat demnach ein Volumen von 102 Millionen US-Dollar. In den vergangenen Wochen war am Markt spekuliert worden, ob Russland seine Zinszahlungen wegen scharfer Sanktionen überhaupt erfüllen könne. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hatte die Zahlungsfähigkeit des Landes als gefährdet eingeschätzt.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84440 (0,83643) britische Pfund, 136,66 (135,93) japanische Yen und 1,0362 (1,0257) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1912 Dollar. Das waren rund 10 Dollar weniger als am Vortag./jkr/bgf/he
Quelle: dpa-Afx