NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag im späten US-Devisenhandel die Verluste etwas eingegrenzt. Nachdem die Gemeinschaftswährung erstmals seit etwa zwei Jahren unter die Marke von 1,08 US-Dollar gefallen war, ließ sie diese wieder hinter sich. Zuletzt kostete ein Euro 1,1829 US-Dollar.

Die abwartende Haltung der Europäischen Zentralbank (EZB) belastete den Kurs der Gemeinschaftswährung. Im Tief rutschte der Euro bis auf 1,0758 US-Dollar. Das war der niedrigste Stand seit April 2020. Am Mittag hatte er noch über 1,09 Dollar notiert. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0878 (Mittwoch: 1,0826) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9193 (0,9237) Euro.

Die EZB hat trotz der hohen Inflation ihre Geldpolitik nicht verändert. Auch gibt es weiterhin keinen konkreten Zeitpunkt für eine mögliche Zinserhöhung. Die EZB habe mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik begonnen, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach der Zinssitzung in Frankfurt. Sie signalisierte ein Ende der Anleihekäufe im dritten Quartal dieses Jahres.

Kritiker warfen der Notenbank fehlende Entschlossenheit vor. "Das Abwarten der EZB ist riskant", kommentiert Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. "Je länger die EZB an ihrer sehr lockeren Geldpolitik festhält, desto mehr steigen die Inflationserwartungen und setzt sich die sehr hohe Inflation dauerhaft fest. Leider ist die Inflation gekommen, um zu bleiben."/bek/he

Quelle: dpa-Afx