NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Donnerstag zugelegt. Die Gemeinschaftswährung profitierte von beruhigenden Zinssignalen der US-Notenbank Fed und einer generell steigenden Risikobereitschaft, die Anleger aus sicheren Häfen wie dem US-Dollar trieb.

Im New Yorker Handel wurden zuletzt 1,0625 US-Dollar für einen Euro bezahlt. Über Nacht (MEZ) hatte die Gemeinschaftswährung noch unter 1,06 Dollar notiert, im Tagesverlauf hatte sie dann aber sogar bis zu 1,0668 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,0661 (Mittwoch: 1,0537) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9379 (0,9490) Euro.

Am Mittwochabend hatte die US-Notenbank die Märkte mit Aussagen zur Zinspolitik beruhigt. Die Fed signalisierte, dass sie am Ende ihrer Zinserhöhungsphase angekommen sein könnte. Sie ließ den Leitzins bei der zweiten Entscheidung in Folge wie von Anlegern erwartet unverändert. Dies belaste etwas den Dollar und stützte den Euro.

"Der Markt wird sicherlich sehr genau darauf achten, ob der Rückgang bei der Inflation nachhaltig ist und ob erste Anzeichen eines Abkühlens der überraschend robusten US-Wirtschaft zu erkennen sind", kommentierte Michael Pfister, Devisenexperte bei der Commerzbank. "Kommt es zu solchen Anzeichen, dürfte ein weiterer Zinsschritt zunehmend unwahrscheinlich werden und Zinssenkungen auf die Tagesordnung rücken." Darunter dürfte der Dollar laut Pfister wiederum leiden.

Die am Vormittag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe in einzelnen europäischen Ländern und in der Eurozone gerieten angesichts des freundlichen Marktumfeldes in den Hintergrund. Die Stimmung in den Industrieunternehmen des Währungsraums hatte sich im Oktober auf bereits niedrigem Niveau weiter eingetrübt. Der Rückgang war jedoch nicht ganz so deutlich, wie in einer ersten Schätzung ermittelt./jsl/tih/he

Quelle: dpa-Afx