FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro und das britische Pfund haben zu Wochenbeginn unter Druck gestanden. Händler nannten die sich zuspitzende Debatte über ein ungeregeltes Ausscheiden Großbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt als Grund. Das Pfund wurde hierdurch jedoch deutlich stärker belastet als der Euro.

Am Montagmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1820 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Das britische Pfund fiel gegenüber dem US-Dollar um etwa ein Prozent zurück. Gegenüber dem Euro gab es ebenfalls nach, wenn auch nicht ganz so stark wie zum Dollar.

Belastet wurde das britische Pfund zum einen durch die Drohung des britischen Premierministers Boris Johnson, gegebenenfalls auf ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU zu verzichten. Ende des Jahres endet eine Brexit-Übergangsfrist. Steht bis dahin kein Abkommen, wird Großbritannien den europäischen Binnenmarkt mit allen wirtschaftlichen Nachteilen ungeregelt verlassen.

Für Belastung sorgte ebenfalls ein Zeitungsbericht. Das britische Finanzblatt "Financial Times" berichtete, dass die britische Regierung an einem Gesetzesvorhaben arbeite, dass wichtige Vereinbarungen zwischen Großbritannien und der EU missachte. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rief Großbritannien zur Einhaltung des Brexit-Austrittsvertrages auf.

Ansonsten sprachen Marktbeobachter von einem eher ruhigen Wochenauftakt. Produktionsdaten aus der deutschen Industrie sorgten nur kurz für eine Belastung. Das verarbeitende Gewerbe hat seine Erholung im Juli zwar fortgesetzt, allerdings mit geringerem Tempo. Bankanalysten hoben zumeist hervor, dass der industriellen Erholung vom Einbruch in der Corona-Krise etwas die Luft auszugehen scheine.

In den USA werden am Nachmittag keine marktbewegenden Konjunkturdaten erwartet, weil in den USA feiertagsbedingt Ruhe herrscht./bgf/jsl/stk

Quelle: dpa-Afx