FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed relativ stabil über 1,05 US-Dollar notiert. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0525 Dollar und damit geringfügig mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0556 Dollar festgesetzt.

Konjunkturdaten bewegten den Euro-Dollar-Kurs am Vormittag kaum. S&P Global bestätigte im Wesentlichen die Resultate seiner monatlichen Umfrage unter Einkaufsmanagern. Die Unternehmensstimmung hellte sich im April trotz des Ukraine-Kriegs leicht auf. Der Dienstleistungssektor profitierte von der entspannteren Corona-Lage, die Industrie wurde durch anhaltende Lieferengpässe im Welthandel belastet.

Am Nachmittag werden auch in den USA einige Wirtschaftszahlen erwartet. Von Interesse dürften die monatlichen Jobdaten des Dienstleisters ADP sein, da sie Hinweise auf den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht geben. Zudem veröffentlicht das Institut ISM seinen Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister.

Am Abend richten sich die Blicke auf die Geldpolitik der US-Notenbank. Es wird erwartet, dass die Fed ihre im März begonnene Zinswende mit einer großen Anhebung um 0,5 Prozentpunkte fortsetzt. Es wäre die deutlichste Straffung seit mehr als zwei Jahrzehnten. Im Jahresverlauf dürften zahlreiche Zinsschritte folgen. Neben der Zinsentscheidung wird ein Plan zur Abschmelzung der auf fast neun Billionen Dollar angeschwollenen Fed-Bilanz erwartet.

Hintergrund der raschen geldpolitischen Straffung in der größten Volkswirtschaft der Welt ist die hohe Inflation, die gegenwärtig auf dem höchsten Stand seit gut 40 Jahren liegt. Ausschlaggebend sind vor allem erhebliche Verspannungen im Welthandel, ausgelöst durch die Corona-Pandemie und verstärkt durch den Ukraine-Krieg sowie die Auswirkungen der strikten Corona-Politik Chinas./bgf/stk

Quelle: dpa-Afx