FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Angesichts der zuletzt deutlichen Kursverluste gerät die Parität zum Dollar, also ein Austauschverhältnis eins zu eins, immer stärker in den Blick. Zum Schweizer Franken notiert der Dollar bereits über der Parität.
Belastet wird der Euro schon seit längerem durch die Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed, die dem Dollar starken Auftrieb verleihen. Die am Freitag veröffentlichten Einfuhrpreise bestätigten die zuletzt zu beobachtende Tendenz leicht rückläufiger Inflationsraten, wenn auch von sehr hohem Niveau aus. Der immer noch sehr hohe Inflationsdruck spricht jedoch für weitere deutliche Leitzinserhöhungen in den USA.
Devisen-Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank verweist zudem auf das Risiko einer Energiekrise und einer Rezession in Europa. Hintergrund ist die Gefahr, dass Russland seine Energielieferungen nach Europa wegen des Ukraine-Kriegs einstellen könnte. Russland hatte am Mittwoch Sanktionen gegen die Firma Gazprom Germania und andere ehemalige Tochterunternehmen des russischen Gaskonzerns verhängt. Noch ist die Versorgung laut Bundesregierung nicht gefährdet. Ein vollständiges Energieembargo Russlands würde aber das stark abhängige Europa deutlich härter treffen als die USA.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85115 (0,85293) britische Pfund, 133,91 (133,85) japanische Yen und 1,0385 (1,0377) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1817 Dollar. Das waren vier Dollar weniger als am Vortag./jsl/bek/jha/
Quelle: dpa-Afx