FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag in einem ruhigen Handel wieder unter 1,07 US-Dollar gerutscht. Am Mittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0690 Dollar und damit etwas unter dem Niveau vom Vorabend. Im frühen Handel war der Eurokurs noch bis auf 1,0716 Dollar geklettert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,0671 Dollar festgelegt.

Wie schon zur Wochenmitte ließen auch am Donnerstag Aussagen von Notenbankern darauf schließen, dass die EZB im Kampf gegen die Inflation ihre Leitzinsen wohl erst einmal nicht weiter anheben wird. So vertrat Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Gallhau die Auffassung, dass die Zinsen auf ihrem Höhepunkt angekommen sein dürften. Diese dürften nur im Falle eines weiteren "Schocks" weiter steigen, sagte er im französischen Radio. Die Inflationsentwicklung zeige inzwischen klar nach unten.

Gleichwohl ist in der Eurozone so bald wohl nicht mit sinkenden Leitzinsen zu rechnen. "Jede Diskussion über Zinssenkungen ist eindeutig verfrüht", sagte Luis de Guindos, Vizepräsident der EZB, der slowenischen Zeitung "Finance". "Wir werden sehen, wie sich die Dinge von Monat zu Monat entwickeln, aber unser Ansatz besteht jetzt darin, die Zinssätze lange genug auf diesem Niveau zu halten, um unser Ziel zu erreichen."

Für Kursbewegung könnten die wöchentlichen Zahlen vom US-Arbeitsmarkt sorgen, die am Nachmittag anstehen. Zudem wollen sich im Laufe des Tages weitere Redner aus den Zentralbanken zu Wort melden, darunter am Abend der Chef der US-Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell./la/jsl/jha/

Quelle: dpa-Afx