FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
An Europas Börsen hatten erfreuliche Geschäftszahlen von Unternehmen und der Rückenwind von der Wall Street die Kurse angetrieben. Die erhöhte Risikobereitschaft der Anleger kam auch dem Euro zugute, während der Dollar in seiner Funktion als Weltreservewährung gegenüber vielen anderen wichtigen Währungen an Wert verlor.
Trotz der leichten Erholung steht die Gemeinschaftswährung seit Ende März gegenüber dem Dollar unter Druck. Ein wichtiger Grund ist die Aussicht auf weiter steigende Leitzinsen in den USA zur Bekämpfung der hohen Inflation, während die EZB weiter abwartet.
Doch auch in der Eurozone wächst der Handlungsdruck. So beschleunigte sich der bereits starke Preisauftrieb auf der Erzeugerebene in Deutschland im März weiter. Die Produzentenpreise wirken sich in der Regel auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Sowohl in Deutschland als auch der Eurozone liegt die Inflation deutlich über dem mittelfristigen Ziel der EZB von zwei Prozent.
Aus Sicht von EZB-Ratsmitglied Martins Kazaks könnte die EZB den sogenannten Einlagensatz schon im Juli erhöhen. Der Einlagensatz ist der Zins, zu dem Banken Geld bei der EZB parken. An den Finanzmärkten wird erwartet, dass die EZB diesen Zins in diesem Jahr auf Null anheben könnte. Derzeit liegt er bei minus 0,5 Prozent. Banken müssen also eine Art Gebühr zahlen./la/jsl/jha/
Quelle: dpa-Afx