NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag im US-Handel weiter von einem schwächeren US-Dollar profitiert. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1442 Dollar. Sie lag damit nur knapp unter dem am Mittwoch erreichten viermonatigen Höchststand gegenüber dem Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1428 (Donnerstag: 1,1414) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8750 (0,8761) Euro.

Begleitet wurden die Euro-Gewinne durch eine ausgeprägte Schwäche des amerikanischen Dollar. Marktteilnehmer begründeten dies mit der angespannten Corona-Lage in den USA. Dort erreichen die Neuinfektionen einen Rekord nach dem anderen. Einige große Bundesstaaten haben bereits reagiert und zwischenzeitlich ausgesetzte Corona-Beschränkungen wieder in Kraft gesetzt. Passend dazu trübte sich die von der Universität Michigan erhobene Verbraucherstimmung im Juli spürbar ein.

Mit Spannung blicken die Anleger auf ein Großereignis in Europa. Nach dem dramatischen Wirtschaftseinbruch in der Corona-Krise versuchen die Staaten der Europäischen Union zur Stunde auf einem Sondergipfel, ein Finanzpaket in Billionenhöhe zu schnüren. Nach zähen Verhandlungen hieß es in Brüssel zuletzt, zumindest sei die Chance auf Einigung gewahrt. Näher sei man ihr aber auch nicht gekommen, sagte der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis. Analysten der Dekabank urteilten: "Angesichts der Unstimmigkeiten was die Größe und Struktur des Wiederaufbaufonds anbelangt, bleiben wir skeptisch, dass dieser Gipfel schon eine Einigung bringen wird"./la/he

Quelle: dpa-Afx