FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Belastet wurde der Euro durch schwache Konjunkturdaten aus Deutschland. Zwar hat sich die Industrie im Mai etwas von ihrem Einbruch in der Corona-Krise erholt. Neue Produktionsdaten blieben jedoch hinter den Erwartungen von Analysten zurück. "Nach den herben Rückgängen der Vormonate hatten wir mehr erwartet", erklärte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Die Entwicklung zeige, dass zwar die wirtschaftlichen Frühindikatoren stark zulegten, die Erholung in der Realwirtschaft aber langsamer vonstatten gehe.
Zudem wird die Rezession wegen der Corona-Pandemie nach der neuesten Prognose der EU-Kommission in diesem Jahr noch stärker ausfallen als angenommen. Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone könnte demnach 2020 um 8,7 Prozent einbrechen, zuvor lag die Prognose bei minus 7,7 Prozent. "Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Lockdown sind ernster, als wir das ursprünglich erwartet haben", sagte Kommissionsvize Valdis Dombrovskis. Der Euro sank zeitweise bis auf 1,1259 Dollar.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90150 (0,90505) britische Pfund, 121,61 (121,78) japanische Yen und 1,0643 (1,0642) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1792 Dollar gehandelt. Das waren etwa acht Dollar mehr als am Vortag./jsl/jkr/fba
Quelle: dpa-Afx