FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Montag erstmals seit Mitte Juli wieder unter die Parität zum US-Dollar gefallen. Unter Parität versteht man ein Tauschverhältnis von eins zu eins zwischen zwei Währungen. Nachdem sich die Gemeinschaftswährung am Morgen kaum verändert halten konnte, knüpfte sie im Vormittagshandel an die Kursverluste der vergangenen Woche an und rutschte zeitweise bis auf 0,9990 Dollar. Das ist der tiefste Stand seit mehr als fünf Wochen.

Bis zum Mittag erholte sich der Eurokurs dann aber wieder etwas und wurde zuletzt bei 1,0016 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,0054 Dollar festgesetzt.

Robuste Konjunkturdaten aus den USA und Signale für eine weiter kräftige Zinserhöhung der US-Notenbank Fed hatten dem Dollar in der vergangenen Woche Auftrieb verliehen und den Euro im Gegenzug belastet. Generell werden in den USA stärkere Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation erwartet als in der Eurozone, was dem Dollar Vorteile beim Handel mit dem Euro verschafft.

Zu Beginn der neuen Handelswoche haben die Anleger am Devisenmarkt die Entwicklung in China im Blick. Die Regierung in Peking ist weiter bemüht, der Konjunkturschwäche entgegenzuwirken. So soll mit etwas niedrigeren Zinsen die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt stärker in Schwung gebracht werden. Der Kurs der chinesischen Landeswährung reagierte aber kaum auf die jüngsten Zinssenkungen./jkr/jsl/mis

Quelle: dpa-Afx