FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag bis zum Mittag schwach tendiert. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0225 US-Dollar und damit etwa einen halben Cent weniger als in der Nacht zuvor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0233 Dollar festgesetzt.

Belastet wurde der Euro durch die schlechte Stimmung an den Finanzmärkten. Der US-Dollar profitierte hingegen, noch deutlicher jedoch der japanische Yen. Beide Währungen werden an den Märkten als sichere Anlagehäfen in unsicheren Zeiten angesehen.

Auslöser waren zunehmende Spannungen zwischen den USA und China. Die Investoren blicken nach Taiwan, wo die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im Rahmen ihrer Asienreise Station machen könnte. China hat den USA in diesem Fall mit Konsequenzen gedroht. Pelosi wird nach Angaben aus dem Parlament in Taipeh am Abend (Ortszeit) in der demokratischen Inselrepublik erwartet.

Unter besonderem Druck stand der australische Dollar, der zusätzlich durch die Geldpolitik der Notenbank des Landes belastet wurden. Zwar hoben die Währungshüter ihren Leitzins zum vierten Mal in diesem Jahr und zudem deutlich an. Sie stellten aber auch klar, dass der weitere Kurs nicht vorgezeichnet sei. An den Märkten wurde das als leichte Abkehr von einem konsequenten Kampf gegen die hohe Inflation aufgefasst, wodurch die Landeswährung belastet wurde.

In der Eurozone und den USA stehen am Dienstag keine entscheidenden Konjunkturdaten auf dem Programm, die für größere Marktbewegung sorgen könnten. Es äußern sich jedoch einige hochrangige Zentralbanker, insbesondere aus den USA./bgf/jsl/mis

Quelle: dpa-Afx