FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Dienstag gestützt durch eine verbesserte Stimmung in der deutschen Wirtschaft etwas gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,1815 US-Dollar gehandelt. Am Vormittag hatte der Kurs noch unter 1,18 Dollar gelegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1814 (Montag: 1,1847) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8465 (0,8441) Euro.

Die im August überraschend deutlich verbesserte Stimmung in deutschen Unternehmen sorgte für ein positives Umfeld für den Euro. Das Ifo-Geschäftsklima stieg den vierten Monat in Folge. Experten hoben vor allem die bessere Beurteilung der aktuellen Lage durch die Unternehmen hervor. "Die deutsche Wirtschaft ist auf Erholungskurs", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Zurückhaltend für die weitere Entwicklung zeigt sich indes Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer: "Von Herbst an sollte sich die Erholung der deutschen Wirtschaft verlangsamen." Denn: Auch weiterhin dürfte größerer Rückendwind durch die von der Krise besonders betroffenen Branchen wie Touristik, Luftverkehr und Messen fehlen. In diesen Branchen lägen die Umsätze wegen der Corona-Auswirkungen noch weit unter dem Niveau von vor der Krise. "Die Wirtschaftsleistung wird ihr Vorkrisenniveau wohl erst wieder 2022 erreichen", so Krämer.

Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen uneinheitlich aus und gaben dem Devisenmarkt keine entscheidende Richtung. So ist das Verbrauchervertrauen im August auf den tiefsten Stand seit über sechs Jahren gefallen. Daten vom Immobilienmarkt der USA für Juli überraschten hingegen positiv.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89945 (0,90175) britische Pfund, 125,67 (125,26) japanische Yen und 1,0752 (1,0761) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1922 Dollar gehandelt. Das waren gut sieben Dollar weniger als am Vortag./jsl/bgf/he

Quelle: dpa-Afx