NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag nach überraschend robusten US-Konjunkturdaten unter Druck geblieben. Die Gemeinschaftswährung notierte im US-Handel bei 0,9949 Dollar und damit weiterhin unter der Parität. Unter Parität versteht man das Tauschverhältnis zweier Währungen von eins zu eins. Im europäischen Geschäft war der Euro noch zeitweise bis auf fast 1,0050 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0004 (Mittwoch: 1,0000) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9996 (1,0000) Euro.

Im späten europäischen Handel hatten besser als erwartet ausgefallene Stimmungsdaten aus der US-Wirtschaft dem Dollar Auftrieb verliehen und den Euro im Gegenzug belastet. Im August hatte sich die Stimmung in der Industrie überraschend nicht weiter eingetrübt. Die Zahlen signalisieren weiterhin ein Wachstum im verarbeitenden Gewerbe und geben der US-Notenbank Fed mehr Spielraum für Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation. "Die konjunkturelle Lage steht der Fed nicht im Weg", kommentierte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen.

Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen in der Eurozone konnten dem Euro hingegen keinen Auftrieb verleihen. Zuletzt hatten sich EZB-Vertreter für starke Zinserhöhungen ausgesprochen, um die Inflation einzudämmen. Die Europäische Zentralbank wird in der kommenden Woche den nächsten Zinsschritt beschließen. Nachdem die Inflation in der Eurozone im August einen Rekordwert von 9,1 Prozent erreicht habe, sei die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung um "satte 0,75 Prozentpunkte" gestiegen, sagte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank./la/nas

Quelle: dpa-Afx