FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Freitag auf den höchsten Stand seit September 2018 gestiegen. Am Nachmittag stieg er bis auf 1,1638 US-Dollar und knüpfte damit an die deutlichen Gewinne der Vortage an. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1608 (Donnerstag: 1,1569) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8615 (0,8664) Euro.

Der US-Dollar geriet zu den meisten Währungen unter Druck. Händler verweisen vor allem auf den Konflikt zwischen den USA und China. Als Reaktion auf die Schließung eines chinesischen Konsulats in Houston hat Peking seinerseits die Vereinigten Staaten aufgefordert, ihre diplomatische Vertretung in der südwestchinesischen Stadt Chengdu zu schließen. Der Konflikt könnte die Amerikaner auch wirtschaftlich belasten. Zudem bleiben die Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA hoch.

Die besser als erwartet ausgefallene Stimmung in den Unternehmen der Eurozone sorgte für ein positives Umfeld für den Euro. Die von Markit erhobenen Einkaufsmanagerindizes signalisieren jetzt sowohl für die Industrie als auch im Dienstleistungssektor wieder wirtschaftliches Wachstum. Im Dienstleistungssektor war der Anstieg besonders deutlich. "Die Rezession ist vorerst beendet", sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Die spürbare Stimmungsverbesserung dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die tatsächliche Lage noch kritisch sei.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90985 (0,91155) britische Pfund, 123,36 (123,98) japanische Yen und 1,0730 (1,0731) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1902 Dollar gehandelt. Das waren etwa 15 Dollar mehr als am Vortag. Der Goldpreis erreichte so den höchsten Stand seit dem Jahr 2011./jsl/bek/he

Quelle: dpa-Afx