FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Am Nachmittag kletterte der Kurs bis auf 1,1106 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit März 2022. Am Morgen wurde der Euro noch mehr als einen halben Cent tiefer gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1022 (Dienstag: 1,0989) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9073 (0,9100) Euro.
Ein unerwartet starker Rückgang der Inflation in den USA hat den Spekulationen auf weiter steigenden Zinsen in den USA einen Dämpfer versetzt. Während der Dollar mit der Aussicht auf weniger stark steigende Zinsen unter Druck geriet, konnten andere wichtigen Währungen von der Entwicklung profitieren. Im Juni war die US-Inflationsrate auf 3,0 Prozent gefallen, nach 4,0 Prozent im Monat zuvor. Auch die Kernteuerung, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden, gab unerwartet deutlich nach.
Inflationsdaten stehen derzeit besonders im Fokus der Finanzmärkte, weil sie für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed von großer Bedeutung sind. Zwar scheint aus Sicht von Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen, eine Erhöhung des Leitzinsbandes in den USA um 0,25 Prozentpunkte Ende Juli so gut wie sicher zu sein. Die Erwartungen auf eine weitere Erhöhung danach könnten aber einen Dämpfer erhalten.
Am Nachmittag legte auch der Kanadische Dollar im Handel mit dem US-Dollar zu. Zuvor hatte die Notenbank des Landes den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation um 0,25 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent angehoben. Der Zinsschritt war am Markt erwartet worden. Höhere Zinsen stützen in der Regel eine Währung.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85378 (0,85110) britische Pfund, 153,84 (154,27) japanische Yen und 0,9683 (0,9693) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1955 Dollar gehandelt. Das waren rund 23 Dollar mehr als am Vortag./jkr/la/he
Quelle: dpa-Afx