FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag von einem schwächeren US-Dollar profitiert. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1435 Dollar. Sie lag damit nur knapp unter dem am Mittwoch erreichten viermonatigen Höchststand gegenüber dem Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1428 (Donnerstag: 1,1414) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8750 (0,8761) Euro.

Begleitet wurden die Euro-Gewinne durch eine ausgeprägte Schwäche des amerikanischen Dollar. Marktteilnehmer begründeten dies mit der angespannten Corona-Lage in den USA. Dort erreichen die Neuinfektionen einen Rekord nach dem anderen. Einige große Bundesstaaten haben bereits reagiert und zwischenzeitlich ausgesetzte Corona-Beschränkungen wieder in Kraft gesetzt. Passend dazu trübte sich die von der Universität Michigan erhobene Verbraucherstimmung im Juli spürbar ein

Mit Spannung blicken die Anleger auf ein Großereignis in Europa. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union beraten zur Stunde über ein von der EU-Kommission geplantes milliardenschweres Finanzpaket zur Linderung der Corona-Krise. Allerdings besteht in zentralen Fragen Uneinigkeit, weshalb eine rasche Einigung als unwahrscheinlich gilt. "Angesichts der Unstimmigkeiten was die Größe und Struktur des Wiederaufbaufonds anbelangt, bleiben wir skeptisch, dass dieser Gipfel schon eine Einigung bringen wird", urteilen Analysten der Dekabank.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91078 (0,90875) britische Pfund, 122,53 (122,24) japanische Yen und 1,0753 (1,0787) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1808 Dollar gehandelt. Das waren etwa 10 Dollar mehr als am Vortag./bgf/he

Quelle: dpa-Afx