NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch im New Yorker Handel nur kurzzeitig negativ auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed reagiert. Nach einem Rutsch bis auf 1,0951 US-Dollar kostete die Gemeinschaftswährung mit zuletzt 1,1004 Dollar sogar etwas mehr als vor dem Entscheid. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0994 Dollar festgesetzt.

Die Währungshüter hoben den Leitzins angesichts der hohen Inflation wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent an. Bis zum Ende des Jahres rechnet die Fed aber mit einem Anstieg des Leitzinses bis auf 1,9 Prozent, wie aus ihren neuen Prognosen hervorgeht. Das liegt im Rahmen der Markterwartungen. Die Notenbanker selbst hatten im Dezember lediglich insgesamt drei Zinserhöhungen in diesem Jahr um je 0,25 Punkte angedeutet. Zudem erwarten sie nun für 2022 ein deutlich geringeres Wirtschaftswachstum als noch vor drei Monaten angenommen.

Vor dem Zinsentscheid hatten vor allem Entspannungssignale im Ukraine-Konflikt den Euro gestützt. Die Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über ein Kriegsende werden offenbar konkreter. Es würden Dokumente ausgearbeitet für mögliche direkte Gespräche zwischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak laut einem Interview mit dem US-Sender PBS.

Nach Informationen der Zeitung "Financial Times" arbeiten beide Seiten an einem 15-Punkte-Plan. An erster Stelle stünden die von Russland geforderte Neutralität und Entmilitarisierung der Ukraine sowie der von Kiew verlangte Abzug russischer Truppen. Territoriale Streitfragen sollten demnach erst später diskutiert werden. Podoljak bestätigte die Existenz eines Entwurfs für eine Einigung mit Russland, dämpfte allerdings die Erwartungen. Der 15-Punkte-Plan gebe nur die russischen Forderungen wider, "mehr nicht", schrieb Podoljak auf Telegram. Die ukrainische Seite habe ihre eigene Position./gl/jha/

Quelle: dpa-Afx