HANNOVER (dpa-AFX) - Der Tui -Konzern blickt am Donnerstag auf das verheerende Corona-Jahr im Tourismus zurück. Vorstandschef Fritz Joussen dürfte zudem einen Ausblick auf die kommenden Monate geben und einen Zwischenstand zur schwierigen Wintersaison nennen.

Das Geschäftsjahr 2019/2020 (bis Ende September) war für den weltgrößten Reiseanbieter aus Hannover - wie für so gut wie alle Unternehmen der Branche - geprägt von den Folgen der Pandemie. Nachdem während der ersten Welle im Frühjahr das Programm fast komplett ausgesetzt worden war, lief das Geschäft über den Sommer zögerlich an. Im Herbst wuchs die Unsicherheit aufgrund neuer Reisewarnungen für viele Länder aber wieder. Staats- und Kapitalhilfen sollen die Tui-Gruppe vor dem finanziellen Kollaps bewahren - ähnlich wie bei der Lufthansa oder beim Wettbewerber FTI.

Im dritten Geschäftsquartal hatte die Viruskrise Tui tief in die roten Zahlen gerissen. Von April bis Juni lag der Verlust unterm Strich bei rund 1,4 Milliarden Euro. Der Umsatz sank um 98,5 Prozent, so dass das Geld für die Deckung der Betriebskosten nicht ausreichte.

Für einige Ferienziele zogen die Buchungen im Sommer wieder an, so stießen die Balearen oder die griechischen Inseln bei Urlaubern auf Interesse. Insgesamt war in Unternehmenskreisen zuletzt jedoch von einem eindeutigen "Katastrophenjahr" die Rede, das in der bisherigen Branchengeschichte seinesgleichen suche. Im Geschäftsjahr 2018/2019 hatte Tui noch einen Nettogewinn von 416,2 Millionen Euro verbucht./jap/DP/nas

Quelle: dpa-Afx