TOULOUSE (dpa-AFX) - Der Flugzeugbauer Airbus
Voraussetzung sei, dass Airbus genügend feste Bestellungen für die Frachtversion hereinholen kann, hieß es. Dann könne die Entwicklung noch in diesem Jahr offiziell starten. Ein Konzernsprecher wollte die Pläne nicht bestätigen. Airbus spreche mit seinen Kunden immer wieder über mögliche neue Produkte, erklärte er. Nicht alle Studien kämen ans Tageslicht.
Konzernchef Guillaume Faury hatte den Airbus A350 im April als "starken Kandidaten" für eine Frachtversion bezeichnet - zumal das Flugzeug zu großen Teilen aus leichten Karbonfaser-Verbundwerkstoffen besteht. Im Interview mit Bloomberg zeigte sich Faury scharf darauf, den US-Konzern in diesem Bereich herauszufordern.
Bisher beherrscht Boeing den weltweiten Markt für Frachtflugzeuge mit den Frachtversionen seiner Großraumjets 777, 767 und 747. Während der Bau des Fracht-Jumbos ausläuft, verkauft sich die 777F seit Jahren gut. Airbus hat dem US-Konzern 2019 zwar die Position als weltgrößter Hersteller von Verkehrsflugzeugen abgejagt, konnte bei Frachtjets jedoch bislang kaum punkten.
Die Frachtversion der A350 würde laut Bloomberg auf deren Standardversion A350-900 basieren. Bis der Typ zugelassen ist und in Dienst geht, dürfte es aber mehrere Jahre dauern. Während die Nachfrage nach großen Passagierjets durch die Corona-Pandemie eingebrochen ist, sind Frachtflugzeuge stark gefragt. Es ist aber offen, ob dieser Trend über die Pandemie hinaus anhält. Wenn der Passagierverkehr auf der Langstrecke in einigen Jahren auf das Niveau aus der Zeit vor der Krise zurückkehrt, steht in den Frachträumen der Jets auch wieder viel Platz für Fracht zur Verfügung./stw/men/mis
Quelle: dpa-Afx