ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE hat im ersten Halbjahr von einem starken Energiehandel profitiert. Dieser konnte Einbußen im Wind und Solargeschäft fast ausgleichen. Die Jahrhundertkälte im US-Bundesstaat Texas zum Jahresauftakt sowie unterdurchschnittliche Windverhältnissen in Nord- und Mitteleuropa führten hier zu Einbußen, wie der Dax -Konzern am Donnerstag in Essen mitteilte. Die Aktie gab zu Handelsbeginn leicht nach.

Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) lag mit 1,75 Milliarden Euro im Berichtszeitraum leicht unter dem Vorjahresniveau von 1,8 Milliarden Euro. Allein die Probleme in Texas führten den Angaben zufolge zu Ergebniseinbußen von 400 Millionen Euro. Im Kerngeschäft sank daher das bereinigte operative Ergebnis von 1,5 Milliarden auf 1,2 Milliarden Euro. Mit Braunkohle und Kernenergie erzielte RWE mit 545 Millionen Euro operativ dank höherer Großhandelsmargen mehr als im Vorjahr.

Unter dem Strich verdiente RWE bereinigt mit 870 Millionen Euro dank eines besseren Finanzergebnisses mehr als im Vorjahr, als 816 Millionen Euro erzielt worden waren.

Wegen des starken Energiehandels hatte RWE die Prognose für das laufende Jahr bereits Ende Juli erhöht. So kalkuliert der Konzern für 2021 beim bereinigten Gewinn mit 1,05 bis 1,45 Milliarden Euro, 300 Millionen mehr als ursprünglich geplant. Bei der Dividende strebt das Unternehmen unverändert 90 Cent je Aktie an.

Unterdessen geht die Transformation von einem Kohlekonzern hin zu den erneuerbaren Energien voran. So habe RWE im ersten Halbjahr mit 1,8 Milliarden Euro brutto doppelt soviel in den Bereich investiert wie im Vorjahreszeitraum, hieß es.

Noch in diesem Jahr sollen neue Windkraft- und Solaranlagen sowie Speicher mit 1,8 Gigawatt in Betrieb gehen, 2022 sollen weitere 2,1 Gigawatt folgen. "Damit erreichen wir unser Ziel von mehr als 13 Gigawatt bis Ende 2022", erklärte Konzernchef Markus Krebber./nas/mis/jha/

Quelle: dpa-Afx