ESSEN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Evonik hat einen Käufer für den Standort Lülsdorf südlich von Köln gefunden. Das Werk und das damit verbundene Geschäft mit Cyanurchlorid in Wesseling gehe an die International Chemical Investors Group (ICIG), teilte der MDax -Konzern am Donnerstag in Essen mit. Der Schritt ist schon länger geplant gewesen. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt. Anfang März hatte Evonik-Chef Christian Kullmann im Zuge der Veröffentlichung der Jahreszahlen von Verhandlungen im fortgeschrittenen Stadium gesprochen.

Die Übergabe des Standorts an das in Luxemburg ansässige Unternehmen mit circa 4800 Beschäftigten im vergangenen Jahr ist den Angaben zufolge für Mitte 2023 geplant, Wettbewerbshüter und die zuständigen Gremien von Evonik müssten noch zustimmen.

Evonik richtet den Fokus schon länger auf die drei zu Wachstumssparten erklärten Bereiche Specialty Additives, Nutrition & Care und Smart Materials. Parallel waren in der Sparte Performance Materials die Bereiche rund um chemische Standardprodukte gebündelt worden, die perspektivisch verkauft werden sollen, darunter auch Lülsdorf.

An dem Standort beschäftigt Evonik laut Unternehmensangaben rund 500 Mitarbeiter. Dort werden Kaliumderivate für die Lebensmittel-, Futtermittel- und Pharmaindustrie hergestellt, sowie Alkoholate, die vor allem für die Biodiesel-Herstellung benötigt werden, aber auch in Kosmetika, Rostschutzprodukten und Lebensmitteln Verwendung finden.

"Wir setzen wie geplant den ersten Schritt in der Abgabe unserer drei Geschäfte der Division Performance Materials um", sagte Kullmann laut Mitteilung vom Donnerstag.

Zur Disposition stehen aktuell dann noch das Super-Absorber-Segment mit saugstarken Materialien etwa für Windeln, für das noch 2023 ein Käufer gefunden werden soll. Sollte das Konjunkturumfeld aber ungünstig sein, könnte es auch noch länger dauern. Kullmann hatte Anfang März betont, keinen Zeitdruck zu haben. Das dürfte insbesondere für den Bereich Performance Intermediates gelten, also den C4-Verbund, der zumindest Anfang 2023 das schwierige Wirtschaftsumfeld besonders zu spüren bekommen haben dürfte./mis/nas/jha/

Quelle: dpa-Afx