HEIDELBERG (dpa-AFX) - Dem Baustoffkonzern HeidelbergCement
Im Zuge der Corona-Pandemie hatte der Baustoffkonzern Anfang Juli den Wert seiner Besitztümer um 3,4 Milliarden Euro herabgesetzt. Zu zwei Dritteln betreffen die Abschreibungen das Portfolio, das Heidelberg Cement 2007 durch den Kauf des britischen Baustoffherstellers Hanson bekommen hatte. Ein Fünftel kommt durch den Zukauf von Italcementi im Jahr 2016. In Großbritannien bekommt das Unternehmen außerdem Gegenwind durch den Brexit.
Wegen der Coronavirus-Pandemie gibt der Dax-Konzern weiterhin keine Ziele für das laufende Jahr aus. "Wir sind solide in das dritte Quartal gestartet", sagte Unternehmenschef Dominik von Achten bei der Vorlage der Quartalsbilanz in Heidelberg.
In den meisten Ländern hätten sich die Bauaktivitäten im Laufe des zweiten Quartals zwar sukzessive wieder erholt; dennoch blieben die Geschäftsaussichten für das zweite Halbjahr 2020 weiter unsicher. Es könne jederzeit wieder zu einer weiteren Infektionswelle mit Auswirkungen auf bereits begonnene oder angekündigte Bauprojekte in den einzelnen Ländern kommen. Vor diesem Hintergrund könnten die vollen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Unternehmensergebnisse 2020 weiterhin nicht abgeschätzt werden. Die Jahresziele 2020 hatte der LafargeHolcim-Konkurrent Mitte März zurückgezogen.
HeidelbergCement werde den Fokus auf Kosteneinsparungen und den Erhalt der Liquidität beibehalten, sagte der Chef weiter. Er zeigte sich zwar zuversichtlich, dass der Konzern die Krise gut meistern werde. Allerdings entwickele sich die Bauwirtschaft weiterhin hochdynamisch. Die Entwicklung im zweiten Halbjahr werde daher ein entscheidender Indikator sein, wie schnell und nachhaltig sich die Bauwirtschaft wieder auf das Vorkrisenniveau erhole.
Im Zeitraum April bis Juni schrumpfte der Umsatz wie bereits bekannt im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 4,32 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um fünf Prozent auf rund 1 Milliarde Euro zurück.
Um gut durch die Corona-Krise zu kommen, hatte HeidelbergCement bereits Ende Februar ein neues Sparprogramm aufgesetzt. Damit will das Unternehmen eine Milliarde Euro einsparen. Dazu beitragen sollen etwa geringere Personalaufwendungen, freiwillige Kürzungen der Management-Gehälter, die Beschränkung von Investitionen sowie geringere Steuerzahlungen./mne/tav/fba
Quelle: dpa-Afx