TAUFKIRCHEN/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Rüstungselektronikkonzern Hensoldt
Von der Übernahme erwarte Hensoldt 2026 einen moderaten Ergebnisbeitrag, der dann bis 2028 ansteige, schrieb Analyst David Perry von der US-Bank JPMorgan in einer ersten Reaktion. Das Fehlen von Großaktionär Leonardo bei der mit dem Kauf verbundenen Kapitalerhöhung könnte signalisieren, dass die Italiener an ihrer Hensoldt-Beteiligung nicht langfristig festhalten wollten. Für Hensoldt wäre das wegen des dann höheren Streubesitzes positiv, urteilte der Branchenfachmann.
Der Hensoldt-Vorstand will Schulden von insgesamt 450 Millionen Euro aufnehmen, um die Übernahme zu finanzieren. Bisher gehört ESG der Beteiligungsgesellschaft Armira.
Hensoldt rechnet mit jährlichen Kosteneinsparungen von rund 19 Millionen Euro, zudem dürfte es durch sich ergänzende Verkäufe Potenzial für mehr Umsatz geben. "Die Übernahme der ESG passt hervorragend in unsere Gesamtstrategie und beschleunigt die Entwicklung von Hensoldt", sagte Konzernchef Thomas Müller laut Mitteilung. Er sieht sein Unternehmen dadurch "bestens aufgestellt" für künftige Herausforderungen.
Für das laufende Jahr rechnen die Manager damit, dass ESG rund 330 Millionen Euro umsetzt. In den kommenden Jahren solle der Erlös jährlich im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen. Vom angepeilten Umsatz in diesem Jahr sollen etwa 14 Prozent als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) übrig bleiben.
Hensoldt hofft, dass der Deal bis spätestens Ende des ersten Halbjahres 2024 abgeschlossen ist. Der Bund sowie der Großaktionär Leonardo unterstützten das Vorhaben, hieß es. Deutschland hält über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (gut ein Viertel der Hensoldt-Anteile.
Die Behörden müssen noch ihr Einverständnis dafür geben./ngu/bek/nas/tav/mis
Quelle: dpa-Afx