Nach starken Rückschlägen stellt sich die Frage: Stehen Rheinmetall, Renk und Hensoldt jetzt wieder vor einer Trendwende nach oben?

Hoffnungen auf Frieden in der Ukraine, Gewinnmitnahmen und nervöse Märkte haben die einstigen Highflyer der „Zeitenwende“ spürbar korrigieren lassen. Gleichzeitig bleiben die Auftragsbücher der Rüstungsbranche prall gefüllt und die Verteidigungsbudgets hoch. Ist jetzt der Moment für die Käufer gekommen, zurückzukehren?

Stimmung bei den Rüstungsaktien hat gedreht – fundamentaler Rückenwind bleibt

Die jüngste Schwäche der Rüstungsaktien war weniger fundamental als psychologisch getrieben. Kurzfristige Entspannungssignale und überdehnte Bewertungen führten zu Verkäufen, obwohl die hohe Nachfrage nach Rüstungsgütern intakt bleibt. Europas Staaten investieren weiter massiv in Ausrüstung, Munition, Fahrzeuge und Elektronik – ein Umfeld, das grundsätzlich für stabiles Wachstum spricht.

Rheinmetall setzt auf Marine und Systemausbau

Rheinmetall hat seine Position über das klassische Geschäft an Land hinaus gestärkt und baut das Marine-Segment gezielt aus. Der Konzern profitiert von Großprojekten und hoher Visibilität bei Folgeaufträgen. In den ersten neun Monaten 2025 wuchs der Umsatz um rund 20 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro, das operative Ergebnis kletterte auf 835 Millionen Euro bei einer Nettogewinnmarge von gut acht Prozent.

Das aktuelle KGV der Rheinmetall-Aktie (ISIN: DE0007030009) beträgt derzeit (sehr) hohe 79. Die Analysten gehen dennoch von steigenden Kursen in den nächsten zwölf Monaten aus, ihre Konsensschätzungen sehen ein Kursziel von gut 2.235 Euro. Das bedeutet ein Kurspotenzial von knapp 52 Prozent (Ausgangswert am 25.11.2025).

Renk: Technologischer Schlüsselakteur mit Bewertungsfrage

Renk bleibt als Spezialist für Getriebe- und Antriebssysteme ein strategischer Profiteur der Panzer- und Fahrzeugmodernisierung. Die Nachfrage ist robust, der Auftragsbestand stark. Dennoch reagierte der Kurs empfindlich auf die jüngste Marktschwäche. Für die ersten neun Monate 2025 meldete das Unternehmen ein Umsatzplus auf rund 1,14 Milliarden Euro sowie einen deutlichen Anstieg des Gewinns.

Das KGV der Renk-Aktie (ISIN: DE000RENK730) liegt im Bereich von 50 – und ist damit als ziemlich ambitioniert zu qualifizieren. Die Analysten gehen dennoch von steigenden Kursen in den nächsten zwölf Monaten aus und sehen in ihrer Konsensschätzung ein Kursziel von gut 71 Euro (Kurspotenzial derzeit: 41 Prozent).

Hensoldt zwischen Wachstum und Konkurrenzdruck

Hensoldt überzeugt mit steigenden Auftragseingängen und einem starkem Backlog. das Unternehmen steht jedoch unter zunehmendem Wettbewerbsdruck. Dennoch: in im dritten Quartal 2025 stieg der Umsatz auf 592 Millionen Euro und der Konzern kehrte in die Gewinnzone zurück. Hensoldt selbst bleibt ebenfalls optimistisch und hat erst kürzlich eine neue Produktionsstätte nahe Ulm angekündigt, wo ab 2027 jährlich rund 1000 Radarsysteme für Luftverteidigung und Drohnenabwehr produziert werden und mindestens 100 neue Arbeitsplätze entstehen sollen. Das Investitionsvolumen wird mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag beziffert. 

Gleichzeitig ist auch hier das hohe Bewertungsniveau zu beachten: Das aktuelle KGV der Hensoldt-Aktie (ISIN: DE000HAG0005) beträgt knapp 65. Die Analysten gehen auch hier von steigenden Kursen in den nächsten zwölf Monaten aus. Ihr durchschnittliches Kursziel von gut 94 Euro bedeutet ein Kurspotenzial von aktuell 35 Prozent.

Fazit:

Grundsätzlich sind alle drei Rüstungswerte für Anleger interessant, der heimliche Favorit dürfte indes die Rheinmetall-Aktie sein: Sie weist derzeit (noch) das stabilste Chartbild auf sowie das größte Kurspotenzial gemäß der Analystenschätzungen.

Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich mit dem «Aktien für die Ewigkeit Index» glücklicher.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Renk.