ATTENDORN (dpa-AFX) - Nach der Panne um Impfungen jüngerer Kinder mit dem Impfstoff von Moderna
Am Sonntag hatte der Kreis über eine "fehlerhafte Verimpfung" des Vakzins von Moderna an mehrere Kinder informiert. Um wie viele Kinder es gehe, sei weiterhin unklar, sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung am Montag auf Anfrage. Man werde den Vorfall "sehr zeitnah" aufarbeiten. Dazu wollten sich der ärztliche sowie der organisatorische Leiter des Impfzentrums, Landrat Theo Melcher (CDU) sowie "alle weiteren Personen von Belang" austauschen. Zunächst war auch unklar, ob die betroffenen Kinder sogar die volle Erwachsenen-Dosis erhalten hatten.
Die Ermittlungen der Polizei richten sich bisher gegen eine Person, wie die Polizeisprecherin sagte. Parallel werde die Staatsanwaltschaft bewerten, "ob Körperverletzung vorliegt oder nicht". Laut Kreisverwaltung war auch noch nicht abschließend geklärt, ob nur eine Medizinische Fachangestellte Kindern am Sonntag versehentlich Moderna gespritzt habe oder ob es fehlerhafte Impfungen auch seitens weiterer Mitarbeiter gab. Das Impfzentrum habe die "individuelle Fehlleistung der Fachangestellten" zum Anlass genommen, um sämtliche Abläufe und Kinderimpfungen gegen das Coronavirus noch einmal zu überprüfen.
Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im November grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech
Der Fehler war der impfenden Fachangestellten nach Darstellung des Kreises Olpe selbst aufgefallen. Die Eltern der betroffenen Kinder seien sofort über den Vorfall informiert worden. Im Gespräch mit der ärztlichen Leitung des Impfzentrums sei ihnen mitgeteilt worden, dass für Moderna die Zulassung für Kinder bei der EMA beantragt sei. Auf Wunsch der Eltern sei der Vorfall der Polizei angezeigt worden.
Laut "Siegener Zeitung" schilderten Eltern von zwei betroffenen Kindern die Abläufe anders. Die Fehlimpfung sei ihnen anhand des Impfpass-Eintrags aufgefallen. Sie hätten daraufhin die Polizei informiert.
Nach Angaben des Kreises waren bei den Kindern zum Zeitpunkt des Verlassens des Impfzentrums keine Auffälligkeiten festzustellen. Über den Vorgang werde das NRW-Gesundheitsministerium am Montag unterrichtet, hatte der Kreis am Sonntag angekündigt. Aus dem Ministerium in Düsseldorf gab es dazu zunächst noch keine Angaben./wa/DP/jha
Quelle: dpa-Afx