STUTTGART (dpa-AFX) - Die VW
Maßgebliches Geschäft der Stuttgarter Holding, in der die VW-Eigentümerfamilien Porsche und Piëch ihre Anteile am Wolfsburger Autoriesen gebündelt haben, ist das Abschneiden von Volkswagen
Die Familien wollen über einen geplanten Börsengang der Porsche AG, die bisher voll unter dem Wolfsburger Konzerndach steht, wieder direkten Einfluss auf den Sportwagenbauer bekommen. 25 Prozent plus eine Aktie der Stammpapiere sollen bei dem Geschäft an die Porsche SE gehen. Bis zu 25 Prozent der auszugebenden Vorzugsaktien sollen zusätzlich am Markt platziert werden.
Inzwischen hat die PSE im Aufsichtsrat beschlossen, die vor einigen Monaten erworbenen VW-Vorzugsaktien zur Finanzierung des möglichen Anteilskaufs an der Porsche AG einzusetzen, wie aus dem Halbjahresbericht hervorgeht. Dabei geht es um bis zu 2,7 Millionen Vorzugspapiere von Volkswagen, die frühestens nach einem Börsengang zu Geld gemacht werden sollen. Die PSE hatte die Aktien im Frühling für 400 Millionen Euro gekauft und damit ihren Kapitalanteil an VW um ein halbes Prozent erhöht. Die 2,7 Millionen Aktien wären derzeit rund 390 Millionen Euro wert. Für den angedachten Deal bräuchte die PSE aber wohl noch deutlich mehr Mittel: Analysten taxieren den Wert einer selbstständigen Porsche AG in einem normalen Marktumfeld bei um die 80 Milliarden Euro.
Zuletzt monierten Analysten und Experten allerdings Probleme in der Unternehmensführung, nachdem Porsche-AG-Chef Oliver Blume ab September die Rolle des Vorstandschefs auch im Wolfsburger VW-Gesamtkonzern übernehmen soll. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtete, suchen die Planer des Porsche-Börsenlistings nach finanzstarken Ankeraktionären unter staatlichen Investmentfirmen unter anderem vom arabischen Golf, so etwa in Abu Dhabi und Saudi-Arabien.
Mit dem Börsengang soll schließlich der Wert der Renditeperle im VW-Konzern am Kapitalmarkt besser zur Geltung kommen - stark schwankende Märkte wie zuletzt und Sorgen um die Transparenz in der Unternehmensführung gelten allerdings als Störfeuer. Abschließend entschieden ist das Vorhaben noch nicht, bisher ist eine Notierung im vierten Quartal 2022 angedacht./men/mne/jha/
Quelle: dpa-Afx